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geboren: 1859 in Edinburgh

gestorben: 1930 in Croborough

conan doyleKurzbeschreibung: Schottischer Arzt und Schriftsteller. Er veröffentlichte die Abenteuer des Sherlock Holmes und dessen Freundes Dr. Watson. Bekannt ist auch die Figur Professor Challenger aus seinem Roman Die verlorene Welt, die als Vorlage für eine mehrteilige Fernsehserie diente. Der Name Conan war ursprünglich einer seiner Vornamen, wurde aber später von ihm als Nachname verwendet.

Leben

Doyle's Vater Charles Altamont Doyle, ein irischstämmiger Beamter aus aristokratischem Hause, ließ ihn Medizin in Edinburgh studieren.

Ab 1880 unternahm Doyle als Schiffsarzt einige Reisen zur Antarktis und nach Afrika. Von 1882 bis 1890 führte er eine Arztpraxis in Southsea bei Portsmouth, verfasste in seiner Freizeit aber auch schon erste literarische Werke. 1887, mit 28 Jahren, veröffentlichte er die erste Geschichte des Detektivs Sherlock Holmes und seines Freundes Dr. Watson: A Study in Scarlet (dt. Eine Studie in Scharlachrot). 1890 ging Doyle nach London, ab dem Jahr 1891 konnte er seinen Lebensunterhalt durch die Schriftstellerei bestreiten.

Nunmehr veröffentlichte er Kurzgeschichten seiner beiden Protagonisten im Strand Magazine. 1893 hatte Doyle genug von seinem berühmten Helden, der sein ganzes literarisches Schaffen überschattete, und inszenierte den Tod des Meisterdetektivs im Kampf gegen dessen ärgsten Widersacher. Im selben Jahr wurde Doyle Meister in der Freimaurerloge „Phoenix No. 257" in Portsmouth.

Mit historischen Romanen wie Rodney Stone, Sir Nigel und The White Company hatte Doyle weniger Erfolg, er selbst hielt sie für seine besten Arbeiten. Aus dieser Zeit stammen auch mystische Romane wie The Parasite (1894) und Mystery of the Cloomber (1895).

Im Jahre 1896 ging Arthur Conan Doyle nach Südafrika, um im Burenkrieg zu kämpfen. Für seine Propagandatätigkeit erhielt er 1902 seinen Adelstitel.

Im gleichen Jahr gab er dem Druck der Öffentlichkeit nach, die weitere Sherlock-Holmes-AbenteuerThe Hound of the Baskervilles (dt. Der Hund der Baskervilles – die frühere Übersetzung „Der Hund von Baskerville" suggerierte einen Ort Baskerville). Es entstand noch eine Reihe von Geschichten, deren Ausgangspunkt das überraschende Wiederauftauchen des tot geglaubten Holmes war – nach dem spektakulären „Tod" des berühmten Detektivs 1893 hatte man schließlich keine Leiche gefunden. forderte. Erstes Ergebnis war sein heute wohl bekanntester Roman.

Ab 1906 setzte er sich in mehreren Zeitungsartikeln für George Edalji ein, der zu Unrecht wegen Verstümmelung mehrerer Tiere verurteilt worden war.

Während des Ersten Weltkriegs veröffentlichte Texte wurden von Doyle teilweise antideutsch ausgeschmückt. In dieser Zeit fiel auch sein Sohn Kingsley. Doyle begann sich verstärkt Zukunftsromanen in der Tradition von Jules Verne sowie dem Spiritismus und Mystizismus zu widmen und unternahm dazu auch Vortragsreisen. Unter anderem machte er die sogenannten Feen von Cottingley bekannt, gefälschte Fotos von Feen, an deren Echtheit er fest glaubte. Für Schlagzeilen sorgte seine öffentliche Kontroverse mit dem Zauberkünstler Harry Houdini. Die Freundschaft zwischen Doyle und Houdini zerbrach an zu unterschiedlichen Vorstellungen über Spiritualismus – Doyle akzeptierte nahezu jedes Medium als echt und glaubte sogar, Houdini selbst habe übernatürliche Fähigkeiten, während Houdini zeitlebens keine Séance erlebte, deren Effekte er nicht mit Zaubertricks hätte nachmachen können. 1927 erschien der letzte Sammelband mit Erzählungen vor Doyle's Tod – The Casebook Of Sherlock Holmes (dt. Das Buch der Fälle).

Am 7. Juli 1930 starb Doyle in Folge einer Herzkrankheit in seinem Haus in Windlesham, Sussex. Er war zweimal verheiratet, von 1885 bis zu ihrem Tod 1906 mit Louisa (Louise) „Touie" Hawkins und von 1907 bis zu seinem Tod mit Jean Leckie. Aus seiner ersten Ehe stammten seine Kinder Kingsley und Mary, aus seiner zweiten die Söhne Denis, Adrian und Tochter Jean, genannt „Billie".

Olympia 1908 in London

Bei den Olympischen Spielen 1908 in London berichtete Arthur Conan Doyle, der ein großer Sportfan war, für die Zeitung „Daily Mail" über den Marathonlauf. Sein ausführlicher und emotionaler Bericht in dieser Zeitung (Daily Mail vom 25. Juli 1908) über den Zieleinlauf des geschwächten Italieners Dorando Pietri, dem Kampfrichter und Ärzte über die Ziellinie halfen und der dafür disqualifiziert wurde, ist die Grundlage eines der bekanntesten Mythen der modernen Olympischen Spiele. Gleichzeitig mit seinem Artikel veröffentlichte Doyle auch einen Leserbrief, in dem er zu Spenden für Dorando Pietri aufrief. Dieses große Engagement Doyle's ist wahrscheinlich der Grund für die weit verbreitete, aber unwahre Legende, Doyle selbst habe Pietri über die Ziellinie geholfen.

Werke

Neben seinen Detektivgeschichten hat Doyle ein immenses literarisches Werk hinterlassen, das Sachbücher und Abhandlungen ebenso wie Gedichtbände und Science-Fiction-Literatur umfasst.

Sherlock Holmes

Die deduktive und kriminalanalytische Methode ist bezeichnend für die Figuren Doyle's, der selbst als Arzt sich die Rolle des Dr. Watson zudachte und Sherlock Holmes mit Eigenschaften seines Lehrers an der Edinburgher Universität, Joseph Bell, ausstattete. Die von Doyle in seinen Romanen beschriebenen Methoden, beispielsweise die Daktyloskopie, waren ihrer Zeit teilweise einige Jahre oder gar Jahrzehnte voraus. Dies gilt insbesondere für die grundsätzlich wissenschaftlich orientierte Methodik bei der Verbrechensuntersuchung.
Die Romane und Erzählungen des Detektivduos sind im Artikel Sherlock Holmes aufgeführt.

Professor Challenger
Andere