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games 001Bei den Highland Games handelt es sich um eine Art schottischer Olympiade. Die Spiele finden ab Ende Mai statt und können in fast ganz Schottland besucht werden. Ihren Ursprung haben die Spiele wohl schon vor mehr als 1000 Jahren, als sich die Teilnehmer auf eine Einladung der Könige oder Clanchefs hin in sportlichen Wettkämpfen maßen, um als Sieger die Chance für eine Anstellung als Kurierläufer, Leibwächter oder ähnliches zu erhalten. Heute wird man auf den großen Veranstaltungen oft die gleichen Sportler sehen, die – wie mit einem Jahrmarkt – durch das Land ziehen und sich mal hier, mal dort Hammer und Baumstämme um die Ohren zu werfen. Betrachtet man die Spiele genauer, wird man erkennen, dass einige der Sportarten wohl eng mit den heutigen in der Leichtathletik verwandt sind.

Besonders schön sind die Spiele in Blair Atholl, Braemar und Oban, aber auch die in den kleinen Orten haben ihren Reiz – vor allem, weil sie nicht so überlaufen sind und somit auch nicht so kommerziell ausgebeutet werden. Ein kleiner Tipp: Wer es schafft, zu den Spielen in Blair auf dem angegliederten Campingplatz zu sein, erhält eine Vergünstigung für den Eintritt zu den Spielen. Hier ein Überblick der Disziplinen:

games 002Hammerwurf

Vergleichbar dem heutigen Hammerwerfen geht es hier rein um die Weite. Wer Glück hat, weiß nach dieser Disziplin, was der Schotte unter dem Rock trägt!

Die Piping Competition

Hier wird den ganzen Tag der Dudelsack geblasen. Wer am Ende die meisten Wertungspunkte durch die Kampfrichter erhalten hat ist der Sieger. Bewertet werden das Spiel und die Bewegung.

games 003Steinstoßen

Hierbei werden schwere Steine oder Gewichte, die mit einem Griff versehen sind, rücklings über eine Stange geworfen. Diese wird – vergleichbar dem Hochsprung und Stabhochsprung – immer höher gelegt. Wer die größte Höhe erreicht und nicht vom herunterfallenden Stein erschlagen wurde, ist der Sieger.

Tossing the caber

Dies ist wohl der beliebteste und auchgames 004bekannteste Wettbewerb. Hierbei wird ein Baumstamm mit einer Länge von bis zu 6 Metern so geworfen, dass er sich in der Luft einmal halb um seine Längsachse dreht. Wenn er auf den Boden fällt (zumeist mit der Spitze) sollte er vom Werfer wegkippen, also in Laufrichtung. Wenn er absolut gerade vom Werfer wegzeigt, spricht man von „twelve o´clock“ – der perfekte Wurf, der schon mal einen extra Whisky wert ist.

games 005Hochlandtänze

Hier tanzen Gruppen und Einzelkämpfer um die Wette. Es gibt verschiedene Klassen und Kategorien. Teilweise kann man bereits 3- und 4- Jährige bei ihren Darbietungen bewundern. Die bekanntesten Tänze sind der „Highland Fling“ (sieht ein wenig nach Mückenverjagen aus!), der „Seann Truibhas“ und der „Gillie Chalium“ – der Säbeltanz, der entgegen seiner Herkunft hier auch von Mädchen getanzt wir. Ursprünglich war er den Männern vorbehalten und es galt als Schande, wenn man die Klingen beim Tanz berührte….und konnte zudem auch mal einen Zeh kosten!