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Erbaut: ca. 1521
Bauart: Castle mit Innenhof
Besitzer: Familie Hay
Die Ruine des Fast Castle, ebenso geläufig als Castle Knowe, steht etwa 6,5 km nordwestlich von St Abb's Head auf den Klippen des Fast Castle Head. Die Landzunge ist mit ihren bis zu 45 m hohen Felsen nicht nur beeindruckend, sondern machte es zudem sehr schwierig, die Festung einzunehmen. Ausschließlich über eine Zugbrücke war das Castle zu erreichen und in vielen Bereichen erinnert das Gebäude an die Bauform des weitaus bekannteren Dunnottar Castle (Tayside). Selbst die Höhle am Fuße der Felsklippe, wo die Bewohner bei Angriffen Zuflucht suchten, ist ähnlich.
Es ist zwar nicht genau geklärt, wann man auf der Landzunge erstmals ein Bauwerk errichtete, doch weisen Spuren darauf hin, dass bereits in der Eisenzeit Menschen dort lebten. Das erste "echte" aus Stein gebaute Castle entstand höchstwahrscheinlich um 1333 n. Chr. und wurde bereits 1346 von den Engländern eingenommen. 1410 eroberte Patrick, Sohn des Earl of Dunbar and March, die Festung wieder für die Schotten zurück.
Nach einer gewissen Zeit wechselte das Fast Castle in den Besitz der einflussreichen Familie Hume. Diese beherbergten unter anderem 1503 sogar Margaret Tudor, die Tochter von Henry VII (bzw. Schwester von Henry VIII) von England. Die neue schottische Königin legte dort nach der Heirat mit Jacob IV auf ihrem Weg nach Süden eine kurze Station ein.
Nach dem Tod ihres Ehemannes in der Schlacht von Flodden 1513 brach erneut der Krieg zwischen Schottland und England aus. Es ging um die Vorherrschaft zwischen dem englischen Regenten John Stuart, 4. Duke of Albany, sowie dem schottischen Lord Alexander Hume in der Region. Der äußerst blutrünstige Konflikt führte dazu, dass 1515 Fast Castle, Alexander's Heim, zerstört und Alexander selbst hingerichtet wurde.
Nachdem Alexander's Bruder George Hume die Ländereien zurückerhielt, baute er kurz darauf, etwa 1522, die Festung nochmals auf. Bedauerlicherweise war der Frieden nur von kurzer Dauer, denn erneut nahmen die Engländer Fast Castle 1547, in der Zeit des Rough Wooing, ein.
Nach einer gewissen Zeit ging der Besitz noch einmal zurück an die Familie Hume. Die Witwe des 5. Lord Hume vermachte es an ihren Sohn, Sir Robert Logan of Restalrig, der später in die sogenannte Gowrie Conspiracy verwickelt war. Auch ansonsten war Sir Robert ein seltsamer Zeitgenosse. Der notorische Spieler und Trinker beauftragte im Jahre 1594 den Mathematiker und Astrologen John Napier (übrigens Entdecker der Logarithmen) mit der Suche nach einem im Fast Castle versteckten Schatz. Ob je was gefunden wurde, ist nicht überliefert, doch Sir Robert starb 1606 vollkommen verarmt und das Castle verfiel zur traurigen Ruine.
Wer zum Fast Castle hinabsteigen möchte, sollte sich darüber bewusst sein, was er vor sich hat – einen 20-minütigen Abstieg und einen doppelt so langen Aufstieg auf dem Rückweg.
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