geboren: 521 in Gartan, Irland
gestorben: 597 auf Iona
Kurzbeschreibung: irischer Kirchengründer und Missionar
Columba von Iona (eigentlich: Colum Cille, auch: Columban von Hy, Columban der Ältere, 521/522-597) war ein irischer Mönch und Missionar. Er wurde 521 oder 522 in Gartan (Irland) als Crimthann („Fuchs") geboren. Er entstammt den Cenel Conaill der nördlichen Uí Neill (O'Neill) im heutigen County Donegal, aus denen einige irische Könige stammen. Er ist nicht mit dem jüngeren Columban zu verwechseln. Colum Cille gilt als einer der „drei Patrone" und der „zwölf Apostel Irlands".
Colum Cille wird jung Schüler des Finnian von Clonard und wechselt um 540 ins Kloster Glas Nóiden. Circa 546 gründet er das Kloster Daire Calcaich (Derry). Auch Durrow gilt als seine Gründung und ca. 50 weitere kleinere Kirchen in Irland und Schottland nennen ihn als Gründer. Vermutlich wegen seiner Rolle bei der Schlacht von Cúl Dreimne 561 wird er exkommuniziert, dies jedoch durch die Synode von Tailtiu auf Fürsprache des Brendan von Birr wieder aufgehoben.
Columba beging die erste bekannte Urheberrechtsverletzung der Geschichte und löste den Bücherkrieg aus, als er den hl. Finian in Drumm Finn besuchte und heimlich ein Buch aus dessen Bibliothek abschrieb. König Dermot in Tara urteilte: "Das Kalb gehört zur Kuh, die Kopie zum Buch". Columba verfluchte den König, der daraufhin gegen die mächtige Sippe Columbas in die Schlacht zog. Die umstrittene Evangelien-Kopie existiert angeblich noch heute - es soll das Buch "Cathach" (Krieger) sein, das in einem irischen Museum aufbewahrt wird.
Colum Cille geht 563 oder 565 ins Exil (peregrinatio) nach Alba (Schottland) und gründet mit zwölf Gefährten eine Kirche auf Iona (Schottland). Von dort aus missioniert er bei den Pikten. Er kehrt auch mehrmals nach Irland zurück. Beim Tod des Königs Conall I. von Dál Riata (Dalriada) greift er in die Erbfolge ein und macht Aidan mac Gabhrain zum Nachfolger.
575 dient er als Vermittler beim Königstreffen von Druim Cett und verhindert die Vertreibung der filid (Dichter) aus Irland. Einige altirische Hymnen werden ihm zugeschrieben und seit der Romantik (Ossian) wird er auch immer wieder selbst als Dichter bezeichnet, ohne dass konkrete Belege vorgewiesen werden können. Am Morgen des 9. Juni 597 verstarb er in Iona. Der Ruhm der "heiligen Insel" als Columbas Zentrum christlicher Lehre und Mission verbreitete sich alsbald und machte sie zu einem bedeutenden europäischen Pilgerziel sowie zum Begräbnisort einiger schottischer, irischer und norwegischer Könige.