Im Jahre 410 n. Chr. verließen die Römer die britischen Inseln. Weit über die nächsten 400 Jahre hinaus bestand Schottland nun aus vielen verschiedenen Königreichen. Die hier lebenden Menschen sprachen verschiedene Sprachen, gehorchten verschiedenen Gesetzen, folgten verschiedenen Führern und waren somit oft in Kriege verwickelt.
Der Norden und Osten von Schottland gehörte den Pikten. Der äußerste Westen (das heutige Argyll und die Inneren Hebriden) waren die Heimat einer anderen Gruppierung, die sich die Gaels nannten. Sie nannten ihr Königreich „Dal Riata" und hatten enge Verbindungen zu den Stämmen die im Nordosten von Irland lebten.
Nachbarn oder Eindringlinge?
Einige Historiker denken, dass die Gaels von Irland kamen um hier in Schottland zu siedeln. Andere wiederum denken, dass die Gaels und die Iren nur schlichte Nachbarn waren, die dieselbe Kultur hatten.
Die südlichen Königreiche
Ca. 400 n. Chr. gründeten die keltischen Stämme in den Lowlands ihre eigenen Königreiche. Das mächtigste war Strathclyde mit dem Sitz in Dumbarton. Weiter südlich befand sich das Königreich Rheged, welches sich in den Süden bis nach Cumbria erstreckte. Das Land um Edinburgh gehörte zum Königreich Gododdin. Die Bevölkerung von diesen drei Königreichen war als Briten bekannt und sprach eine keltische Sprache, die dem walisischem ähnlich war.
Wusstest Du das?
Die Menschen in Schottland nannten sich nicht selber "Schotten". Sie bekamen den Namen von den Römern – „scots" bedeutet so viel wie Pirat.
Beherrscht von England
Der äußerste Südosten von Schottland war ein Teil des Königreiches Bernicia. Dies wurde von den Angeln regiert – Germanen die kurz nach 400 n. Chr. in das östliche England eingefallen waren. Seine Hauptstadt war Bamburgh in Northumbria. Trotz all ihrer Unterschiede, lebten die Menschen in den vier schottischen Königreichen nach denselben Werten. In den fruchtbaren Bereichen der Lowlands arbeiteten die Bauern auf großen Anwesen, die dem König oder Adelsleuten gehörten. In den Highlands hüteten sie Kühe und produzierten Butter und Käse. Entlang der Küste lebten die Menschen vom Fischfang.