Für über 500 Jahre, ca. von 900 bis 1469 n. Chr. regierten schottische Könige nicht das ganze Schottland. Den äußersten Norden des schottischen Festlandes, die Orkney- und Shetland-Inseln und die Hebriden (die Inseln vor der Westküste Schottlands) wurden von Herzogen und Kriegern der Wikinger regiert und von deren norwegischen Königen.
Die wikingischen Einwanderer und die Einheimischen (Pikten, Gälen und Briten) entwickelten ihre eigene Lebensart. Sie bauten die „Langhäuser" im Stil der Wikinger, die Räume für die Bewohner am eine Ende und Stallungen für die Tiere am anderen Ende hatten. Sie übernahmen Wörter der Wikinger, lebten nach deren Bräuchen, gehorchten den regierenden Wikingern und lebten nach deren Gesetzen.
Händler von Island, Skandinavien und den vielen schottischen Inseln trafen sich auf dem Markt.
Eine neue Grenze
Schottische Könige wollten nicht, dass fremde Herrscher das schottische Land regierten und kämpften gegen sie, um das Land zurückzuerobern. Ihren ersten Erfolg hatten sie im Jahre 1098 n. Chr. King Edgar von Schottland zwang den norwegischen König Magnus Barelegs zum Rückzug bis zur neuen Grenze – er behielt nur „das Land, das er umsegeln konnte". So war Magnus nur noch Herrscher über die schottischen Inseln und die schottischen Könige regierten das „Festland".
Alexanders Forderungen
Dann um das Jahr 1240 n. Chr. forderte Alexander II von Schottland vom norwegischen König Hakon die schottischen Insel zurück. Hakon weigerte sich und sandte im Jahre 1262 n. Chr. eine große Flotte von 40 Schiffen nach Schottland. Die Schotten besiegten ihn jedoch in der Schlacht bei Largs.
Das Ende der norwegischen Macht
Im Jahre 1266 gab der neue norwegische König, Magnus der Gerechte, für eine große Summe Geld alle westlichen Inseln an Schottland zurück. Norwegen regierte noch auf den Orkney- und Shetland-Inseln bis im Jahre 1469 n. Chr., aber dann wurden auch diese an Schottland zurückgegeben, als Teil eines Heiratsabkommens zwischen dem schottischen King Jacob III und einer norwegischen Prinzessin.
Wusstest Du das?
Viele Plätze im Norden und Westen Schottlands haben noch heute nordische Namen, z.B. Wick („vik" = Bucht) und Cape Wrath („wrath" = Wendepunkt).