Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland
Erbaut: ca. 1824
Nicht nur der Poet und Schriftsteller Sir Walter Scott ist weltberühmt, sondern auch seine Liebe zu den schottischen Borders - insbesondere zum Tal des River Tweed - ist weithin bekannt. Wen wundert es da, dass er sich hier mit dem Abbotsford House ein Heim errichtete, das heute ganzjährig ein absoluter Publikumsmagnet ist.
Scott kam 1771 als Neuntes von zwölf Geschwistern zur Welt, von denen sechs allerdings bereits im Kindesalter verstarben - für damalige Zeit leider recht üblich. Der durch eine Kinderlähmung zeit seines Lebens hinkende Walter verbrachte als Kind viel Zeit auf dem Hof seines Großvaters unweit des Mellerstain House. Wahrscheinlich lernte er so schon in seiner Jugend diese Region lieben und als er 1799 zum Sheriff (oberster Verwaltungsbeamter einer Grafschaft) von Selkirk ernannt wurde, zog er endgültig in die Borders.
Die Geschichte des Abbotsford House beginnt etwa um 1812, als Walter das Anwesen mit einem darauf stehenden alten Haus erwarb. Mehrere Jahre lebte Sir Walter Scott auf dem Gut Cartleyhole, wo er die Romane „Waverley" und „Rob Roy" schrieb. Bedingt durch deren Erfolg war es ihm wohl möglich, nun das alte Haus abzureißen und den Architekten William Atkinson mit dem Bau von Abbotsford House zu beauftragen.
Atkinson, der bereits Scone Palace entwarf und baute, nutzte für seinen Entwurf viele verschiedene schottische Fürstensitze als Vorbild. Das Ergebnis wird oft als Vorläufer des Gothic Revival Style bezeichnet und fand nicht bei allen Besuchern reine Zustimmung. Selbst Queen Victoria fand den Bau mit all seinen mit Zinnen bewehrten Türmen, Türmchen, dem Fallgitter sowie dem Brustwehr sehr düster.
Wer sich von dieser Fassade nicht abschrecken lässt, wird im Inneren aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Ganz seinem Stil entsprechend, machte Scott sein Haus zu einem Hort von Symbolen und Gegenständen der schottischen Romantik. Angefangen beim Schwert, das angeblich dem heldenhaften Banditen Rob Roy McGregor gehörte, bis hin zum Einbau der originalen Gefängnistür sowie weiterer Fragmente des Old Tolbooth in Edinburgh, nachdem man dieses 1817 abriss.
Aus dem Threave Castle in Dumfries hat Scott eiserne Halseisen „gerettet" und sie in der Einfahrt des Hauses anbringen lassen. Es wurden auch Bauelemente kopiert, wie z.B. der Eingang aus dem Linlithgow Palace. Besonders sehenswert ist die mit annähernd 10.000 Büchern bestückte Bibliothek.
Adresse |
Koordinaten |
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Detail |
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an der B6360 |
N 55°35'58.56" |
April-Sept. |
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