Bildquelle: Copyright by Undiscovered Scotland
Die Geschichte von Kyleakin geht zurück bis in das 15. Jh., aber aus dieser Zeit ist nur die Ruine vom Castle Moil übrig. Diese zum Ort gehörende Befestigung diente einst zum Eintreiben der hier anfallenden Maut für Schiffe, die hier die weitaus gefährliche Passage entlang der Westseite von Skye umgehen wollten. Heute thront sie noch immer als verfallenes Wahrzeichen hoch über dem sehenswerten Hafen von Kyleakin.
Noch vor einigen Jahren – vor 1995 – war dieser Ort das Tor zu Skye, denn fast jeder Tourist landete hier mit der Fähre von Kyle of Lochalsh an. So hatte man an schönen Tagen oft genug das Gefühl, an einem Bahnhof zu sein und man war froh, wenn man den Ort schnellst möglich verlassen konnte.
Seit 1995 hat sich das stark geändert und dies verdankt Kyleakin der Eröffnung der umstrittenen Skye Bridge. Sie bringt den Reisenden oberhalb des Ortes auf die Insel, und da die Straße Richtung Kyleakin eine Sackgasse ist (wer nicht schnell genug bremst, landet im Hafenbecken!), kommen nur noch die hierher, die dieses auch wirklich wollen. Somit kann man den Charme des Ortes wieder ungetrübt genießen. Für Rucksack-Touristen ist Kyleakin genau das Richtige, denn hier hat man sich auf solche Reisenden spezialisiert.
Zahlreiche Hostels und eine Jugendherberge bieten ausreichend Unterkunft für alle, die hier vielleicht ein paar Tage auf besseres Wetter warten wollen. Auch kann man hier seine Ausrüstung in Fachgeschäften wieder komplettieren, wenn das eine oder andere fehlen sollte.
Dass die Brücke umstritten war, erwähnten wir ja bereits und bis heute ist die Meinung zu diesem Bauwerk gespalten. Wer sie sieht wird als erstes bemerken, dass sie ein beeindruckender Bau ist – sie geht extrem steil nach oben und ebenso steil wieder runter. So wird gewährleistet, dass große Schiffe ungehindert weiterhin die Meerenge passieren können. Baulich gesehen ist sie ein Kunstwerk. Anders sieht es ökonomisch aus. Bevor es sie gab, pendelte Tag und Nacht eine Fähre von Kyle of Lochalsh nach Kyleakin und man konnte im 30 min-Takt übersetzen – Fußgänger und Radfahrer umsonst, Autos und Motorräder gegen eine verträgliche Gebühr.
Dann kam die Brücke, die Arbeitsplätze bei der Fähre gingen verloren und man musste einen viel längeren Weg über die – anfangs mautpflichtige - Brücke in Kauf nehmen. Und die Maut hatte es wirklich in sich, denn für den gleichen Preis hätte man ohne weiteres auch die längere Fährüberfahrt von Mallaig aus machen können. Zugute halten muss man den Betreibern der Brücke, dass es bei der Maut wohl wirklich nur um die Re-Finanzierung der Baukosten ging, denn seit 2005 ist die Maut weggefallen und man kann kostenfrei queren – oder war es vielleicht doch eher der abreißende Touristenstrom?? Wer war denn noch bereit, 5 Pfund und mehr zu zahlen (einfach!!), um dann ggf. drüben doch festzustellen, dass die Nebel-Insel ihrem Namen alle Ehren machte und das Wetter keinen längeren Aufenthalt zuließ?
So erinnern wir uns mit einem weinenden und einem lachenden Auge an die Zeit vor der Brücke zurück. Es ist schwerer geworden, den Ort zu erreichen, aber wenn man denn dann da ist, wird man durch den Charme Kyleakins schnell wieder mit der Welt versöhnt sein.
Adresse |
Koordinaten |
Öffnungszeiten |
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N 57°16'23.06" |
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