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Sligachan liegt dort, wo die Straße nach Dunvegan von der Broadford-Portree-Straße abzweigt. Zentrum des Ortes ist das gleichnamige Hotel. Das ursprüngliche Gasthaus wurde hier irgendwann im 18. Jh. erbaut – allerdings stand es wohl näher am Wasser, als das heutige Hotel. Der Name Sligachan stammt aus dem Gälischen und bedeutet so viel wie „Muschel Platz" (Shelly Place), was wahrscheinlich auf dem reichen Vorkommen von Muscheln am nahen Strand beruht.

Um 1830 herum baute man ein neues Gasthaus. Dieses entstand an der Stelle des heutigen Hotels – so war für die Bergsteiger der damaligen Zeit (allesamt Angehörige der vornehmen Gesellschaft) ein idealer Stützpunkt für Besteigungen der umliegenden Berge geschaffen. Und noch heute ist die Insel ein wahres Kletterparadies – doch Vorsicht, aufgrund der Nähe zum Meer sollte man immer mit raschen Wetterwechseln rechnen.

Wer aber hier wandert, wird sich, wenn auch nicht in Bezug auf die Höhe, oft an die Alpen erinnert fühlen. Achtet mal darauf, wenn Ihr Bilder aus der Mitte des 19. Jh. seht, nicht allzu selten werdet Ihr eine Gruppe von Bergsteigern entdecken können, die sich vor dem Sligachan Inn hat ablichten lassen.

Das Sligachan Hotel ist noch heute familiengeführt und bietet neben 22 Zimmern ein Restaurant, einen Aufenthaltsraum und ein Pub. So ist es zwar ein Relikt der alten Zeit, das sich aber in die Moderne hat retten können. Was das Hotel richtig nach vorne gebracht hat, war aber nicht nur sein exklusiver Charme, sondern viel mehr die Tatsache, dass man nicht nur auf jene abzielt, die Luxus suchen und bezahlen wollen. So errichtete man unmittelbar neben dem Hotel die Seamus' Bar, wo sich auch der schmalere Geldbeute sehr wohl fühlt. Hier gibt es neben fast 70 Whiskies, verschiedensten Ales (incl. derer, die auf der Insel gebraut werden) auch gute Pub-Meals. All das in einer gemütlichen, legeren Atmosphäre. Hier findet einfach jeder einen Platz.

Wen es allerdings eher in die Natur zieht – so wie uns – dem bietet Sligachan auch noch einen Campingplatz, den Ihr direkt am Loch Sligachan findet. Weitere Schlafmöglichkeiten bieten sich im Ort in Form eines Baracken-Lagers (ca. 20 Plätze) und zahlreichen privaten Unterkünften. Und das Gute an allen Unterkünften – sie sind nahe des Hotels und so muss man weder zum Essen, noch für das gemütliche Bier in die Seamus' Bar weit laufen!

Wenn Ihr am Hotel steht, werdet Ihr schnell verstehen, warum sich Generationen dort immer wieder niederließen. Genau hier startet das Glen Sligachan das sich 12 km gen Süden erstreckt, bis es bei Camasunary aufs Meer stößt. Die Berge links des Tales (die Red Cuillins) und rechts (die Black Cuillins) bieten einen Anblick, den man nicht so leicht vergisst.

Der Hausberg Sligachans ist der Sgurr nan Gillean. Die Berge der Cuillin Hills sind nichts für Unerfahrene und wir empfehlen allen, sich lieber auf den normalen Wegen zu halten – es sei denn man verfügt über ausreichende, alpine Erfahrung. Wer gar mal bis Glen Brittle wandert, wird aus dem Staunen über die Aussicht gar nicht mehr herauskommen und hier zu guter Letzt einen weiteren Campingplatz entdecken. Als ich (Marcus) diesen zuletzt besuchte stand er leider unter Wasser, was das Aufbauen des Zeltes nicht gerade erleichterte...aber die Stellplätze erinnerten durch ihre Größe eher an Handballfelder!

Wer sich bei Nacht auf der Insel bewegt, sei an dieser Stelle gewarnt – hier bei Sligachan führt die Straße durch das Glen Drynock in Richtung Carbost oder Dunvegan. Von dieser Straße erzählt man sich, dass hier einer der zahlreichen Geister der Insel beheimatet ist!

Viele – auch Touristen – erzählten von einem Auto, das ihnen bei Nacht hier entgegen kam, jedoch verschwand, bevor es auf gleicher Höhe war. Ihr seht also, dass in Schottland selbst die Geister ein wenig fortschrittlicher sind, als jene in unseren Gefilden. Sollte mich nun einer fragen wollen, um welchen Fahrzeugtyp/Hersteller es sich bei dem Wagen handelt, so kann ich nur eines sagen: Schaut bitte selber nach und teilt es mir mit, wenn Ihr es wisst!