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geboren: 1756 in Edinburgh
gestorben: 1823 in Edinburgh
Kurzbeschreibung: Schottischer Porträtmaler der Romantik. Raeburn gilt neben Sir David Wilkie als der Begründer der "Schottische Schule" der Malerei.
Henry Raeburn studierte an der George Heriot's School in Edinburgh, gegründet 1628 vom königlichen Goldschmied George Heriot. Im Alter von 15 Jahren ließ er sich zum Goldschmied ausbilden, wandte sich bald Gravierarbeiten zu und avancierte danach zum bedeutendsten Porträtmaler von Edinburgh.
Mit vierundzwanzig heiratete Henry Raeburn die reiche und elf Jahre ältere Witwe des Grafen Leslie, Ann Edgar. Ihre finanziellen Mittel erlaubten ihm in London (1784) unter Sir Joshua Reynolds, dem führenden Porträtisten seiner Zeit, zu studieren und einen zweijährigen Aufenthalt in Rom zwischen 1784 und 1786. Die Reise war künstlerisch von großer Bedeutung, und der Einfluss der Werke von Pompeo Batoni, Gavin Hamilton oder Giovanni Romanelli wirkte sich noch in wesentlich späteren Porträts aus. Besonders die Beobachtung der Lichtwirkung faszinierte Raeburn.
Sir Henry Raeburn, der 1822 von König Georg IV. zum Ritter geschlagen und zum "Maler Seiner Majestät in Schottland" (His Majesty's Limner for Schottland) ernannt wurde, hatte sein Leben lang ein ambivalentes Verhältnis zu England. Im Jahr 1810 erwog er nach London zu ziehen, um dann doch in Edinburgh zu bleiben. Regelmäßig sandte er seine Werke an die Royal Academy of Arts, wo er 1815 auch volles Akademiemitglied wurde.
geboren: 1583
gestorben: 1643
Kurzbeschreibung: Führer der Parlamentspartei im englischen Unterhaus zur Zeit Charles I
John Pym hatte in Oxford studiert und wurde 1614 erstmals in das englische Unterhaus gewählt. Als Puritaner opponierte er gegen die Politik Charles I und seines Beraters, Bischof William Laud, der die Macht der anglikanischen Kirche stärken wollte. Als Laud auch die Stellung der Presbyterianer in Schottland beschränken und den Anglikanismus dort einführen wollte, erhoben sich die Schotten.
Charles I benötigte Gelder für den Feldzug, die das Unterhaus bewilligen sollte. Auf Betreiben Pym's verabschiedete das Parlament aber zuvor, im November 1641, die Große Remonstranz, eine Beschwerdeschrift gegen die Regierung King Charles', in der erstmals eine Kontrollbefugnis des Parlaments über die Exekutive gefordert wurde. Außerdem forderte Pym darin, dass der König mindestens alle drei Jahre das Parlament einberufen musste und nur noch mit dessen Zustimmung Steuern erheben dürfe.
Der König erschien darauf am 4. Januar 1642 persönlich mit einer bewaffneten Wache im Unterhaus, um Pym zu verhaften, der aber bereits geflohen war. Das Vorgehen des Königs war ein versuchter Staatsstreich und wurde zum Auslöser des Englischen Bürgerkriegs im Frühjahr 1642. Pym, der bereits im folgenden Jahr starb, nahm an dem Konflikt keinen entscheidenden Anteil mehr.
geboren: 1688 in London
gestorben: 1766 in Rom
Kurzbeschreibung: James Francis Edward Stuart, genannt the Old Pretender, war Thronprätendent für den schottischen und den englischen Thron. Er war der Sohn von Jacob II von England und dessen zweiter (katholischer) Frau Maria von Modena. Er wurde von seinen Anhängern, den Jakobitern, als Jacob III von England und Jacob VIII von Schottland bezeichnet.
Leben
Sein Vater Jacob II hatte aus erster Ehe erwachsene Töchter, die protestantisch erzogen worden waren. Da man damit rechnete, dass sie ihm auf dem Thron folgen würden, akzeptierten die Briten seine Herrschaft, obwohl er Katholik war. Als ihm aber von seiner katholischen Frau ein Sohn geboren wurde, fürchtete man dessen Nachfolge und drängte darauf, dass sein Schwiegersohn Wilhelm von Oranien seine Nachfolge antreten sollte. Daher brachte Jacob II seinen Sohn nach Frankreich in Sicherheit.
Dort am Schloss Saint-Germain-en-Laye wuchs Jacob Francis Edward Stuart und seine jüngste Schwester Louisa Maria auf, und Jacob Francis wurde von Ludwig XIV als der rechtmäßige Thronfolger Jacob II anerkannt. So bildeten sich die Jakobiter als die Gruppe, die seine Anwartschaft auf den Thron unterstützten.
Nach dem Tod Jacob II wurde er 1701 mit dem Titel Jacob III von England und Jacob VIII von Schottland zum König ausgerufen. Am 23. März 1708 landete er am Firth of Forth, um seine Thronansprüche gegen die herrschende Queen Anne geltend zu machen. Doch wegen seines katholischen Glaubens wurde er abgelehnt und stattdessen, als Anne starb, Georg I von Hannover ins Land gerufen, der 1714 König wurde und die Hannoversche Linie des britischen Königshauses begründete.
Nach dem Tod von Ludwig XIV übersiedelte der jakobitische Exilhof 1719 schließlich nach Rom. Zwei Jahre später heiratete Jacob die Enkelin Johanns III von Polen, Maria Clementina Sobieska. Aus dieser Ehe stammen die Söhne Charles Edward Stuart und Henry Benedict Stuart, der spätere Kardinal und Bischof von Frascati, der auch wie sein älterer Bruder Anspruch auf den britischen Thron erhob. Jacob Francis Edward Stuart selbst verließ Rom nur selten und erhielt nach seinem Tod ein offizielles Staatsbegräbnis. Zusammen mit seiner Frau und seinen Söhnen ist er im Petersdom bestattet.
geboren: 1868 in Glasgow
gestorben: 1928 in London
Kurzbeschreibung: Schottischer Architekt, Innenarchitekt, Kunsthandwerker, Designer, Grafiker und Maler.
Mackintosh gilt als einflussreicher Vorläufer der Modern Art. Er studierte an der Kunstakademie seiner Geburtsstadt. Sein herausragendes Werk ist die 1896 begonnene Glasgow School of Art (167 Renfrew-Street, Glasgow), deren rechteckiger Baukörper weitgehend streng, klar und scheinbar schmucklos gestaltet ist. 1907 bis 1909 wurde eine Bibliothek angebaut, die ebenfalls auf einem Entwurf Charles Rennie Mackintosh's beruht – einschließlich des Mobiliars. Auch hier dominieren rechte Winkel und Geraden.
Er machte sich außerdem mit seinen Art Nouveau-Entwürfen für die Teestuben-Kette Cranston als Innenarchitekt einen Namen (zu besichtigen etwa im Willow-Tearoom, Glasgow). Das berühmte Hill House entstand zwischen 1902 und 1904 in Helensburgh nördlich von Glasgow. 1900 beteiligte sich Mackintosh an der Wiener Ausstellung der Sezessionisten, die ihn international bekannt machte.
Gemeinsam mit Mackay Hugh Baillie Scott entwarf er Serienmöbel und -gebrauchsgegenstände für den Möbelfabrikanten Karl Schmidt-Hellerau. Die Künstler wurden anteilig am Umsatz beteiligt und ihre Namen wurden in den Produktkatalogen der Deutsche Werkstätten Hellerau angegeben, was beides zu jener Zeit ein Novum darstellte. 1903/1904 wurden ihre Arbeiten in der Ausstellung „Heirat und Hausrat" in Dresden gezeigt.
In den späten 1970er Jahren wurde sein Atelier, Mackintosh House, in Glasgow als Museum rekonstruiert.