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Der kleine Stadtteil Canongate liegt im Herzen von Edinburgh und bildet den unteren Teil der Royal Mile in der Old Town. Bis zur Eingemeindung 1856 war das Stadtviertel sogar eine eigenständige Stadt mit allen Rechten und Pflichten. Entstanden ist der Bereich durch die 1128 errichtete Holyrood Abbey. Die Augustinermönche lebten bis dato im Castle und erhielten nun neuen Wohnraum in unmittelbarer Nachbarschaft zur Abbey. Auch Mitglieder des Königshofes bauten in diesem Bezirk prächtige Villen.
Nach der Vereinigung der Kronen 1603 nutzte man den königlichen Hof, den Palace of Holyroodhouse, nur noch als schottischen Wohnsitz der Monarchen. Hierdurch schwand der Einfluss von Canongate, und als 1707 zusätzlich die Parlamente vereinigt wurden, war es um den einst blühenden Stadtteil geschehen.
Es folgten viele Jahre - ja Jahrhunderte - bis der Aufschwung zurück nach Canongate kam. Bis zum Baubeginn des neuen schottischen Parlaments entwickelte sich das Stadtviertel fast zu einem Slum. Hohe Mieten, keine Wirtschaft und immer weiter verfallene Gebäude machten Canongate zu einem echten Trauerspiel. Außerdem hatte die nahegelegene elegante New Town eine so immense Anziehungskraft, dass sich kaum Interessenten fanden, die in Canongate wohnen oder arbeiten wollten.
Dies änderte sich erst, wie erwähnt, mit dem Bau des Parlamentsgebäudes - der Aufschwung kam und das Viertel ist seit 1707 erstmals wieder Zentrum des politischen Lebens in Schottland. Heute ist der Stadtteil das blühende Leben und in den Straßen ist ständig ein quirliges Treiben von Politikern, Touristen und Geschäftsleuten. Mit diesem Wachstum kam neben dem Ansehen für das lange vernachlässigte Stadtviertel auch eine Explosion der Mietpreise - heute können es sich nur wenige leisten, hier zu wohnen.
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Adresse |
Koordinaten |
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N 55°57'03.36" |
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